2022
Benjamin Schäfer dirigiert das Saarländische Zupforchester
Eine neue Ära beginnt. Nach mehr als dreißig Jahren verließ Reiner Stutz am 26. September 2021 das Dirigentenpult des Landesorchesters. Da das geplante Abschiedskonzert, wie viele andere Veranstaltungen, pandemiebedingt ausfallen musste, verabschiedeten sich die SpielerInnen und ihr langjähriger musikalischer Leiter intern im Rahmen eines letzten Probewochenendes in der Landesakademie in Ottweiler voneinander. Den Taktstock übernimmt der gebürtige Saarländer Benjamin Schäfer.
Der 36-Jährige hat bereits seit 14 Jahren die Stelle des Solo-Paukers und Schlagzeugers im Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) inne. Darüber hinaus spielt er regelmäßig als Gast im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Rundfunkorchestern des NDR, SR, der Dresdner Philharmonie, im Gürzenich Orchester Köln sowie im Staatsorchester Saarbrücken. Nach dem Abitur am Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis studierte er an der Musikhochschule Trossingen bei Franz Lang (SWR Symphonieorchester) und Guido Rückel (Münchner Philharmoniker) Orchestermusik. Während seines Studiums war er Pauker in renommierten Jugendorchestern wie Bundesjugendorchester, Junge Deutsche Philharmonie, European Union Youth Orchestra und Gustav Mahler Jugendorchester. Der saarländischen Zupfmusik ist er seit seiner Jugend freundschaftlich verbunden; als Gast diverser Konzerte von Landes- und Vereinsorchestern, aber auch als Solist am Schlagzeug. Seit einigen Jahren widmet er sich intensiv dem Dirigieren. Er ist Leiter des Blechblasensembles des Orchestre Philharmonique du Luxembourg und nimmt regelmäßig an Wettbewerben und Meisterklassen u. a. bei Jukka-Pekka Saraste, Esa-Pekka Salonen, Sakari Oramo und Jorma Panula teil. Er ist Preisträger des 2. internationalen Dirigentenwettbewerbs Bukarest, bei dem er den Publikumspreis und den Special Talent Award gewann. 2018 war er Halbfinalist beim 7. Internationalen Jorma Panula-Dirigentenwettbewerb in Finnland. Seine zweite Teilnahme bei diesem Wettbewerb steht kurz bevor. Dafür wünschen wir schon jetzt viel Erfolg! Benjamin Schäfer bereitet sich zudem bereits seit einigen Monaten engagiert auf eine weitere neue musikalische Aufgabe, die Leitung des SZOs vor. In dieser Zeit konzipierte er nach ausführlicher und vielfältiger Recherche ein vielversprechendes Programm, das bei den SZO-SpielerInnen für großen Anklang sorgte. Um mittelfristig auch ein Publikum in diesen Genuss zu versetzen, startet das Orchester seine Proben unter neuer Leitung Anfang 2022. Die ersten mitreißenden Funken des ambitionierten Profis sind auf die SpielerInnen übergesprungen. Wir freuen uns darauf, diese auch an unser Publikum weiter zu geben!
Gemeinschaftskonzert der Landeszupforchester – unter neuer Leitung
Im Jahr 2022 hat eine neue Ära begonnen – sowohl für das Saarländische Jugendzupforchester (SJZO) als auch für das Saarländische Zupforchester (SZO).Beide Landesorchester des Bundes für Zupf- und Volksmusik Saar verabschiedeten sich Ende letzten Jahres von ihren langjährigen Dirigenten Prof. Stefan Jenzer (SJZO) und Reiner Stutz (SZO). Den Taktstock im Jugendorchester übernahm die Musiklehrerin Tanja Voigt, das SZO steht seit Beginn des Jahres unter der Leitung von Benjamin Schäfer, Berufsmusiker im Orchestre Philharmonique du Luxembourg.
Der erste Auftritt der beiden Orchester unter ihrer neuen Leitung fand am 09. Oktober 2022 um 17 Uhr in der Sendehalle EUROPA 1 in Überherrn statt.
2021
Eine Ära geht zu Ende
Im September verabschiedete sich das Saarländische Zupforchester von seinem langjährigen Dirigenten Reiner Stutz. Er dirigierte das SZO über 30 Jahre und trug somit maßgeblich zur Entwicklung und zum Erfolg des Orchesters bei.
Vielen Dank, lieber Reiner, für die unvergesslichen Momente, die wir mit dir erleben durften!
2020
2019
2018
Bad Homburg – Gitarrenensemble des SZO bei den Tagen der Chor- und Orchestermusik
Einmal im Jahr, immer drei Wochen vor Ostern, veranstalten BDC und BDO, die Dachverbände der Chöre und Orchester in Deutschland, ein Gipfeltreffen des Amateurmusizierens. Anlass der Veranstaltung ist die Verleihung der Zelter- bzw. Pro Musica-Plaketten durch den Bundespräsidenten. In diesem Jahr war Bad Homburg der Festivalort. Über 1.000 Mitwirkende in 45 Ensembles brachten die Stadt vom 9.-11. März zum Klingen.
Das Gitarrenensemble des SZO (Leitung: Reiner Stutz) war eingeladen, am 10. März bei den diesjährigen Tagen der Chor- und Orchestermusik zu spielen. Ihren ersten Auftritt hatten die Gitarristen in der Erlöserkirche. Gemeinsam mit dem Bläserkreis in Hessen und Nassau, Mitgliedern des Bachchors der Erlöserkirche und den Limburger Domsingknaben umrahmten sie am Samstagnachmittag einen ökumenischen Festgottesdienst musikalisch.
Einen ganz besonderen Reiz hatte die „Nacht der Musik“. Zwischen 19 und 23 Uhr gab es jeweils 30-minütige Auftritte der teilnehmenden Ensembles an elf verschiedenen Spielorten in der Innenstadt gleichzeitig – über 40 Kurzkonzerte insgesamt. In diesem Rahmen spielte das Gitarrenensemble des SZO in der Stadtbibliothek, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Besucher wurden von den Gitarristen des SZO auf eine Reise Richtung Süden mitgenommen, wobei verschiedene Jahrhunderte durchquert wurden. Die Reise begann in der irischen Region „Connemara“ mit einer traditionellen irischen Suite von Bruno Szordikowski. Die nächste Station führte mit dem bekannten und vielfach bearbeiteten “Canon” von Johann Pachelbel ins Deutschland des Barockzeitalters. Boccherinis “Introduction et Fandango” entführte die begeisterten Zuhörer nach Spanien. Die musikalische Reise endete in Afrika mit “Kalimba” von Jürg Kindl.
Nach einer kurzen Verschnaufpause machte sich das Gitarrenensemble auf den Weg zum nächsten Auftrittsort, wo diese Reise von vorne beginnen sollte. Dort erwartete die Zupfer ein nächtlicher Open-Air-Auftritt im Außenbereich der Louisen Arkaden. Bei Temperaturen nicht weit über dem Gefrierpunkt und leichtem Nieselregen war dieses Abschlusskonzert nochmal eine wirkliche Herausforderung für Instrumente und zarte Gitarristenhände. Doch die Musiker des SZO ließen sich davon nicht abschrecken und meisterten auch ihren dritten und letzten Auftritt mit Bravour.
Alle Konzertbesucher waren im Anschluss eingeladen, den Abend im Lichthof des Humboldt-Gymnasiums gemeinsam ausklingen zu lassen. Nach einer recht kurzen Nacht durften die Mitglieder des Gitarrenensembles am nächsten Vormittag als Zuschauer am großen Festakt im Landgraf-Friedrich-Saal teilnehmen, wo der Bundespräsident die Zelter- und Pro Musica-Plaketten verlieh.
Gitarrenensemble in der Erlöserkirche | Gitarrenensemble in der Stadtbibliothek | Festakt mit Bundespräsident Steinmeier |
Fotos: Thomas Kronenberger
100 Jahre Leo Clambour – Ein Festakt mit dem Saarländischen Zupforchester
Im letzten Jahr wäre Leo Clambour – eine Ikone der Zupfmusik – 100 Jahre alt geworden. Er war lange Jahre Präsident des Bundes für Zupf- und Volksmusik Saar. Durch seine Tätigkeit beim Saarländischen Rundfunk und sein Engagement wurden Größen wie Heinrich Konietzny, Siegfried Behrend, Takashi Ochi und Marcel Wengler für den Verband gewonnen. Ohne Leo Clambour hätte der BZVS seinen heutigen hohen Stellenwert nicht erreicht.
Zu seinem 100. Geburtstag veranstaltete der BZVS am 18. März eine Matinee im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks, bei der auch die Leo-Clambour-Medaille für herausragende Leistungen im Bereich der Zupf- und Volksmusik verliehen wurde. Für besondere Verdienste und langjähriges Engagement ausgezeichnet wurden: der Saarländische Rundfunk, Herr Winfried Mutschler, Frau Monika Reiter und Herr Bernhard Fromkorth.
Das Saarländische Zupforchester gestaltete den Festakt zu Ehren eines seiner Gründungsväter musikalisch. Auf dem Programm standen großenteils Kompositionen von Zeitgenossen Leo Clambours. So eröffnete das SZO die Matinee mit Siegfried Behrends Bearbeitung des „Konzerts für Gitarre und Zupforchester in D-Dur“ von Antonio Vivaldi (Solist: Tim Beuren). Es folgten „Canzona und Fantasia“ – zwei Sätze in Anlehnung an eine Lautensuite – aus der Feder des ehemaligen SZO-Dirigenten Marcel Wengler. Auch das Gitarrenensemble des SZO war wieder zu hören. Es präsentierte „Kalimba“ von Jürg Kindl und „Introduction et Fandango“ von Luigi Boccherini. Der Historie des SZO entsprechend ging es im Programm des Gesamtorchesters weiter mit Werken des ehemaligen Dirigenten Helmut Fackler („Konzert für Saxofon und Zupforchester“, Solist: Michael Bick) und des aktuellen Orchesterleiters Reiner Stutz („Tango Suite“). Und auch heute gibt es noch junge, talentierte Musiker, die eigens für das Saarländische Zupforchester komponieren. So widmete Andreas Lorson dem Orchester die „Fantasie Nr. 2“, welche nach der Uraufführung im letzten Jahr nun wieder der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Den Abschluss bildeten die „Impressioni d’Oriente“ von Amadeo Amadei, ein imposantes Werk aus dem aktuellen Repertoire des SZO.
Im Anschluss an den Festakt lud der BZVS alle Gäste ins Foyer des Großen Sendesaales ein, wo bei Sekt und „Häppchen“ noch weiter gefeiert und in Erinnerungen geschwelgt werden konnte.
SZO mit Solist Tim Beuren | SZO mit Solist Michael Bick | Preisträger der Leo-Clambour-Medaille und BZVS-Präsident Dr. Marcel Wirtz |
Fotos: Thomas Kronenberger
2017
Probenwochenende in der Landesakademie Ottweiler mit Gastdirigenten
Vom 10.-12. Februar fand in der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler eine Intensivprobe statt, zu der auch der ehemalige Dirigent des SZO, Helmut Fackler, eingeladen war. Fackler widmete dem Orchester im vergangenen Jahr ein Konzert für Zupforchester und Saxophon, welches am 10. Juni beim Saarländischen Rundfunk eingespielt wird.
Die Arbeit mit dem Komponisten eröffnete den Spielerinnen und Spielern neue Blickwinkel auf das Werk, welches Elemente verschiedener Musikepochen miteinander verknüpft. So reist laut Vorstellung des Komponisten im zweiten Satz des Konzertes der Jazzmusiker Charlie Parker durch die Zeit. Fast 300 Jahre zurück trifft er auf Arcangelo Corelli, der gerade mit seinem Orchester in einer Kathedrale probt. Inspiriert von den barocken Klängen nimmt Charlie Parker sein Saxophon und beginnt dazu zu improvisieren.
In dieser Intensivprobe hatte auch Orchestermitglied Andreas Lorson die Gelegenheit, den Dirigentenstab zu übernehmen und seine kompositorischen Ideen dem Orchester zu vermitteln. Mit seinen jungen Jahren hat sich der Musikstudent bereits einen Ruf durch seine produktive Kompositionstätigkeit erworben. Er widmete dem SZO die „Fantasie Nr. 2“, welche in diesem Jahr uraufgeführt wird.
Rundfunkaufnahme
IM KASTEN – Das Saarländische Zupforchester hat am 10. Juni beim Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken zwei weitere Werke aus seinem aktuellen Programm eingespielt. Aufgenommen wurden das eigens fürs SZO komponierte Konzert für Saxofon und Zupforchester von Helmut Fackler mit Michael Bick als Solist sowie Emiel Stöplers The City Awakens.
Matinee im Gesundheitszentrum Vauban
Am 19.8. feierte das Gesundheitszentrum Vauban in Saarlouis mit ca. 200 geladenen Gästen sein 10-jähriges Bestehen. Dr. Carsten Schürfeld hatte das SZO dazu eingeladen, diese Feier auf der Dachterrasse des Gesundheitszentrums musikalisch zu umrahmen. Im Anschluss an die Grußworte des Hausherren durfte das Gitarrenensemble des SZO die Feier mit den Werken „Kalimba“ (Jürg Kindl) und „Introduction et Fandango“ (Luigi Boccherini) eröffnen. Das Gesamtorchester war erst nach der Ansprache von Frau Ministerin Monika Bachmann mit drei Werken an der Reihe. Als „Aufwärmer“ spielten die Musiker Eduardo Mezzacapos „Andante et Polonaise“. Die noch morgendliche Atmosphäre der Kreisstadt Saarlouis spiegelte sich in Emiel Stöplers „The City awakens“ wider. Als besonderer Weckruf ertönten nun die swingenden Saxophonklänge aus „Cool & Blue“ (Peter Lehel).
Der zukünftige Oberbürgermeister, Peter Demmer, ließ es sich nicht nehmen, den Jubilaren zu 10 Jahren erfolgreichen Wirkens zu gratulieren. Dem schloss sich der stellvertretende Geschäftsführende Direktor des DRK-Krankenhauses, Rainer Dannegger, an.
Zum Abschluss des offiziellen Teiles spielte das SZO nun noch weitere Werke aus seinem aktuellen Repertoire: Libertango (Astor Piazzolla), Impressioni D´Oriente (Amadeo Amadei), Second Waltz (Dmitri Schostakovitsch) und eine Aria (Eugène Bozza).
Glücklicherweise war an diesem Samstagmorgen auch der Wettergott bei guter Laune. Bei strahlendem Sonnenschein waren alle Orchesterspieler nach ihrem Einsatz eingeladen, sich in den luftigen Höhen der Dachterrasse mit kleinen Köstlichkeiten zu stärken. Wir danken Herrn Dr. Schürfeld ganz herzlich dafür, dass wir bei dieser besonderen Festlichkeit spielen durften!
Bilder: Tobias Martin (meinfotomann.de)
SZO ON TOUR – Konzertreise nach Kroatien
Am 6. Oktober brach das Saarländische Zupforchester zu einer 7-tägigen Konzertreise nach Kroatien auf. Da das SZO auf seinen Konzertreisen natürlich immer auch als Kulturbotschafter des Saarlandes unterwegs ist, fand diese Tour mit ideeller und finanzieller Unterstützung der Staatskanzlei in Saarbrücken statt. Wir bedanken uns dafür ganz herzlich!
Zum Auftakt der Reise ging es an die kroatische Adria, nach Dalmatien. Das erste von insgesamt drei Konzerten auf dieser Tournee spielte das SZO am Samstagabend, den 7. Oktober, in Split. Das dort ansässige Mandolinenorchester GMD Sanctus Domnio hat sich international einen Namen gemacht, unter anderem durch glanzvolle Auftritte beim Eurofestival Zupfmusik in Deutschland.
Am Sonntag, den 8. Oktober, gastierte das SZO in Imotski. Dort findet jedes Jahr im Mai ein internationales Festival der Zupfmusik statt. Die Begegnung und das gemeinsame Musizieren mit dem Mandolinski orkestar ”Imotski” waren den SZOlern eine große Freude.
Zu Gast in der kroatischen Hauptstadt Zagreb waren wir dann am Donnerstag, den 12. Oktober. Zum Abschluss der Konzertreise spielte das SZO ein Gemeinschaftskonzert mit dem Mandolinen- und Gitarrenorchester “Sloga”, landesweit eines der besten und renommiertesten Ensembles seiner Art.
Mit im Gepäck hatten die Musiker des SZO eine Uraufführung. Die “Fantasie Nr. 2” aus der Feder unseres jungen Spielers und Komponisten Andreas Lorson ist dem SZO gewidmet. Weitere Orchesterwerke, die uns während der Reise begleiteten, waren: Andante et Polonaise (E. Mezzacapo), The City awakens (E. Stöpler), Aria (P. Lehel), Cool & Blue (P. Lehel), Libertango (A. Piazzolla), Impressioni D´Oriente (A. Amadei) und Second Waltz (D. Schostakovitsch).
Bekanntlich tritt das SZO nicht nur als Gesamtorchester (tutti) auf, sondern präsentiert sich auch in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen. So gestaltete das Gitarrenensemble des SZO das Programm mit zwei spannenden und abwechslungsreichen Werken (Kalimba von J. Kindl und Introduction et Fandango von L. Boccherini) mit, bei denen die Gitarristen sowohl Fingerfertigkeit als auch Ausdruck unter Beweis stellen konnten.
Eine große Ehre war es, zum Abschluss jedes Konzertabends gemeinsam mit den kroatischen Zupforchestern zu musizieren. Bei allen drei Auftritten begeisterte ein saarländisch-kroatisches Ensemble die Zuhörer mit der Suite Nr. 6 (H. Ambrosius) sowie mit der “Nationalhymne” der kroatischen Zupfmusik, den Glocken von Kaštela (V. Sunko).
Ein ganz besonderer Dank geht an Goran Goić – Orchestermitglied und gebürtiger Kroate – der uns als fachkundiger Reiseleiter sein Heimatland von der schönsten Seite präsentierte.
Konzert in Imotski | Abendessen im Ethno-Dorf Škopljanci | Handwerkskunst in Samobor | Reiseleiter Goran und seine Frau Ute |
Bilder: Michael Bick
2016
Rundfunkaufnahme
Im ersten Halbjahr 2016 bereitete das SZO seine diesjährige Rundfunkaufnahme in fünf Tages- und Wochenendproben vor. Eines der vier Werke, die dann am 2. Juli beim SR eingespielt wurden, ist die „Saar Bande“, welche der südamerikanische Komponist Daniel Wolff dem SZO im Rahmen des BDZ-Eurofestivals der Zupfmusik 2014 gewidmet hat. Wie der Name schon sagt, erinnert das Werk in abgewandelter Form an einen höfischen Tanz im Dreiertakt. „Cool & Blue“ aus der Feder des deutschen Jazzmusikers Peter Lehel, für Tenorsaxophon (Solist: Michael Bick) und Zupforchester, vermittelt ein mitreißendes Feeling. „The City Awakens“, ein programmatisches Werk des Niederländers Emiel Stöpler, erzeugt Impressionen einer zunächst noch verschlafenen, aber dann langsam erwachenden Stadt. „Kalimba“ ist eine Komposition für Gitarrenquartett, welche der schweizerische Gitarrist und Schlagzeuger Jürg Kindle in seiner Reihe „Percussion Guitar Music“ veröffentlicht hat. Die Kalimba ist ein Jahrhunderte altes, ursprünglich aus Afrika stammendes Instrument, dessen Klänge von den Gitarristen des SZO nachgeahmt werden.
Konzert mit Uraufführung
Was haben Arcangelo Corelli und Charlie Parker gemeinsam? Obwohl beide mehr als 200 Jahre Musikgeschichte voneinander trennen, ist es Helmut Fackler – ehemaliger Tonmeister des SR und Dirigent des SZO von 1981 bis 1987 – in einem Auftragswerk für das Saarländische Zupforchester gelungen, eine Verbindung zwischen den beiden Komponisten zu schaffen. In dem aus drei Sätzen bestehenden Konzert für Zupforchester und Saxophon wird der Zuhörer neben Elementen aus Barock und Jazz auch bekannte Themen aus Werken von Richard Strauss und Niccolò Paganini wiedererkennen. Die Uraufführung dieser neuen Komposition für das SZO fand am 25. September im Cloef-Atrium in Orscholz statt. Darüber hinaus standen an diesem Abend die vier Werke, die im Juli beim Saarländischen Rundfunk eingespielt wurden sowie ein imposantes orientalisches Werk des Komponisten Amadeo Amadei auf dem Programm. (Zum ausführlichen Konzertbericht)
Das SZO bekommt Nachwuchs
Vom 2.-4. September fand in der Landesakademie Ottweiler eine intensive Vorbereitung auf das Konzert am 25. September statt. An diesem Wochenende durften wir neue Mitspieler/innen begrüßen, die nach langjähriger Erfahrung im Saarländischen Jugendzupforchester nun das SZO verstärken und frischen Wind bringen. Seit einigen Jahren ist es Tradition, einmal im Jahr ein solches Probenwochenende durchzuführen, zu dem häufig auch namhafte Dozenten eingeladen werden. So konnte in vertrauter Atmosphäre und unter reichhaltiger Verköstigung von freitags bis sonntags am letzten Feinschliff der aktuellen Werke gearbeitet werden. Bei gemütlichen Abenden im Bistro der Landesakademie kamen alte und neue Spieler schnell miteinander ins Gespräch. Wir sagen an dieser Stelle noch einmal: „Herzlich willkommen!”
SZO-Nachwuchs:
Steven Sydow, Tim Beuren, Kevin Sydow, Jaqueline Rausch, Florian Dahmen, Andreas Lorson, Tanja Voigt |
Neue Homepage
Das SZO freut sich, seinen neuen Internetauftritt vorstellen zu können. Mit neuem modernem Layout und zeitgemäßer Technik, die unterschiedlichste Bildschirmgrößen, also auch Smartphones, unterstützt, kann sich die Seite http://szo-online.de/szo/de/ im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Wir danken Simon Hümbert für den gelungenen Entwurf und die sorgfältige Migration.
2015
PI:Saar-Projekte: SZO unterstützt Nachwuchsförderung
Bei „Pi:Saar“ – einem Online-Wettbewerb um die besten Bildungsideen im Saarland, der alljährlich vom Versicherer CosmosDirekt veranstaltet wird – gewann das Saarländische Zupforchester (SZO) 2014 mit einem musikpädagogischen Konzept zur landesweiten Nachwuchsförderung einen ersten Platz und durfte sich über einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro freuen. Jetzt konnten dank dieser Fördergelder die ersten Projekte zur Ausbildung junger Mandolinen- und Gitarrenspieler realisiert werden. Das SZO bedankt sich hier nochmals ausdrücklich bei den zahlreichen Fans, die mit ihrer Stimme diesen ersten Preis möglich gemacht haben.
- PI:Saar Projekt: Musikalisches Zeltlager in Friedrichweiler ( zum Bericht von Goran Goic)
- PI:Saar Projekt: Workshop mit dem Louis-Braille-Zupfensemble ( zum Bericht von Isabell Spindler)
Konzertreise Sizilien
Auf Einladung von Herrn Prof. Baldo Calamusa unternahm das Saarländische Zupforchester (SZO) in der Zeit vom 28.08. bis 06.09.2015 eine Konzertreise nach Sizilien. Herr Calamusa wurde über die Berichterstattung zum 60-jährigen Jubiläum auf das Orchester aufmerksam und setzte sich sofort mit dem Dirigenten Reiner Stutz in Verbindung. Herr Calamusa ist selbst Gitarrist. Er studierte bei Prof. Dieter Kreidler in Düsseldorf und später bei Prof. Hans Gräf an der Folkwang-Universität in Essen. 1987 erwarb er am Konservatorium von Trapani/Sizilien sein Diplom in Gitarre mit Auszeichnung. Heute gibt er selbst Gitarrenunterricht und organisiert Konzerte in seiner Heimat. Durch dieses Engagement kam das SZO in den Genuss der Sizilienreise.
Während der zehntägigen Konzertreise gab das Orchester vier Konzerte. Diese fanden am 30.08. in Calatafimi, am 31.08. in Trapani, am 02.09. in Alcamo und am 04.09. in Castellammare statt. Werke von Vivaldi, Mezzacapo, Braun, Ambrosius, Munier, Stöpler, Bozza, Lehel und Amadei begeisterten die Zuhörer. Natürlich waren Proben vor Ort für erfolgreiche Konzerte unumgänglich. Dennoch blieb auch Zeit, Geschichte und Kultur der Region kennenzulernen. So besichtigte das SZO unter anderem die Hauptstadt Palermo sowie die Tempelruinen von Selinunt und Segesta, ein Muss für jeden Sizilienreisenden.
Lesen Sie mehr dazu im ausführlichen Reisebericht (hier) von Silke Grabowski-Kirst und Nicole Forse sowie im Interview (hier), das Goran Goić vor Ort mit Prof. Baldo Calamusa geführt hat.
SZO & Friends – Gemeinschaftskonzert
Die Saarländische Zupfmusik ist gut vernetzt. Was digitale Medien wie Facebook und Co. lediglich ankündigen oder dokumentieren können, wird von drei Orchestern aus unserer Region aktiv und intensiv gelebt.
Andrea Schwamberger, Anfang dieses Jahres leider verstorben, war bedeutender Teil dieses Netzwerkes. Auf ihre Initiative hin veranstaltete das Saarländische Zupforchester zusammen mit einer Spielgemeinschaft der Zupforchester Friedrichsthal und Friedrichweiler am 17. Oktober ein facettenreiches Konzert unter dem Motto „SZO & Friends“. Im gut besuchten VHS-Zentrum Saarbrücken zeigte sich der Facettenreichtum sowohl im Programm als auch in der Besetzung: Von Vivaldi bis zu Zeitgenossen, von Katalanischen Impressionen hin zu den Klängen einer erwachenden Stadt – den Zuhörer erwartete eine aufregende Reise durch verschiedene Zeiten und spannende Kulturen. Neben der Premiere des Projektorchesters Friedrichsthal-Friedrichweiler war auch das Saarländische Zupforchester in besonderen Formationen zu hören. Das Mandolinen- sowie das Gitarrenensemble des SZO boten die technischen und akustischen Möglichkeiten der jeweiligen Instrumente dar. Zum Finale führten alle mitwirkenden Musiker gemeinsam ein imposantes orientalisches Werk von Amadeo Amadei auf. Belohnt wurde das Gemeinschaftsprojekt durch ein begeistertes Publikum, welches mehrere Zugaben forderte.
Die Rezension des Konzertes in der Saarbrücker Zeitung findet sich hier.
2014
Jubiläum 60 Jahre SZO
-
- Rundfunkaufnahme für die Produktion der Jubiläums-CD Facetten
- Konzert mit dem New American Mandolin Ensemble (Leitung: Mark Davis) in der Europäischen Akademie Otzenhausen
- Teilnahme am Eurofestival der Zupfmusik in Bruchsal
- Erster Platz beim Wettbewerb PI:SAAR (Initiative der CosmosDirekt für Bildung im Saarland)
-
- Konzertreise nach Berlin
- Konzert in der Landesvertretung des Saarlandes anlässlich des Tages der Deutschen Einheit
- “Serenadenmusik” in der ev. Kirche Alt-Tegel Berlin mit dem Gitarrenensemble Bruno Henze
- Konzertreise nach Berlin
-
- Jubiläumskonzert 60 Jahre SZO in der Stadthalle Lebach
- Adventslunch in der Europäischen Akademie Otzenhausen
2013
- Konzert der Landeszupforchester im Rahmen des BZVS-Jubiläums im Großen Sendesaal des SR
- Rundfunkaufnahme für die Produktion der Jubiläums-CD Facetten
- Jubiläumskonzert des BZVS im Saalbau in St.Wendel
- Lunchkonzert in der Europäischen Akademie Otzenhausen
2012
Konzertreise USA
Im Oktober 2012 unternahm das Saarländische Zupforchester eine zweiwöchige USA-Tournee.
Dank vieler Kontakte in die Staaten hatten wir Einladungen zu sechs Konzerten erhalten, eins davon in Louisiana und fünf weitere in Connecticut, Rhode Island und New Hampshire.
Unser erster Auftritt fand im Acadiana Center for the Arts in Lafayette statt, das unter der Leitung des renommierten Gitarristen Dr. Gerd Wüstemann steht, den wir bereits 1998 bei unserer ersten USA-Tournee kennengelernt hatten.
Über New Orleans führte uns unsere Reise dann weiter in die Neuenglandstaaten. Der Kontakt zu Mark Davis, der unter anderem bei Siegfried Behrend, dem ehemaligen Dirigenten des SZO, studiert hatte, ermöglichte uns weitere Konzerte in Hampton und Providence.
Des Weiteren gastierten wir auf Initiative von August Watters (Professor für Gehörbildung am Berklee College of Music) in Peterborough.
Ein ausführlicher Reisebericht befindet sich hier.
Konzerttermine
- 24.10.2012: Acadiana Center for the Arts in Lafayette Louisiana
- 26.10.2012 (vormittags): Konzerte in der Hampton Elementary School und der Parrish Hill High School
- 26.10.2012 (abends): Konzert im Auditorium der Parrish Hill High School
- 27.10.2012: Konzert mit dem Providence Mandolin Orchestra im Carter Music Center of the Rhode Island Philharmonic Music School
- 28.10.2012: Konzert in der Town Hall von Peterborough
2011
- Benefizkonzert für Japan am 1. Mai in der Primshalle in Schmelz (Artikel News).
- Konzerte am 5. und 6.11. im Rathaus von Friedrichsthal und der Stadthalle in Lebach (Artikel News).
2010
- Wir beteiligen uns mit einer Rundfunkaufnahme und einigen Konzerten am Konietzny-Jahr 2010
Hier einige Gedanken von Edwin Mertes zur Produktion von Konietznys So na allochroisch: Poet der Klangfarben - Wir nehmen am Eurofestival Zupfmusik 2010 vom 03.-06. Juni 2010 in Bruchsal teil. Aufführen werden wir die Konzertante Musik für Flöte und Cembalo von Heinrich Konietzny (1910-1983) mit den Solisten Julia Köhl (Querflöte) und Ivette Kiefer (Cembalo) sowie einige Sätze aus der West Side Story von Leonard Bernstein (1918-1990) in einer Bearbeitung von Tatjana Osipova
2009
- 29.April 2009: Konzert im Saalbau St.Wendel
- 07.August 2009: Gemeinsames Essen mit japanischen Gästen in Oberthal
- 09.-11. Oktober 2009: Intensivprobephase im Château du Hochberg im Elsass
- 07. November 2009: Rundfunkaufnahme SR Saarbrücken
- 08. November 2009: Live-Auftritt in der SR3-Sendung “Singendes, Klingendes Dreiländereck”
- 22. November 2009: Konzert in Kirkel mit Verleihung der Leo Clambour-Medaille an Brigitte Schwarz und der Ehrenplakette des Kultusministeriums an Edwin Mertes
- 12. Dezember 2009: Konzert beim Lions Club Hermeskeil
2008
- 06.12.2008: Benefizkonzert in Sulzbach zugunsten der Benin-Hilfe.
- 21.09.2008: Konzert in Metz
- 20.09.2008: Rundfunkaufnahme Saarländischer Rundfunk
Japan-Konzertreise 14.-28.März 2008
Inzwischen ist das Orchester wieder wohlbehalten und ganz begeistert von den vielen Eindrücken von der Japan-Tour zurück.
Wir gaben sechs sehr erfolgreiche Konzerte in verschiedenen japanischen Städten:
- Uhara Hall in Kobe, 16.03.2008
- Tezukayama High School in Nara, 18.03.2008
- Kyoto Concert Hall in Kyoto, 18.03.2008
- City Hall Miyamachi in Fujinomiya, 22.03.2008
- Higashi High School in Kawagoe, 24.03.2008
- Aula des Lutheran Ichigaya Centers in Tokio, 25.03.2008(Gemeinsam mit dem exzellenten Solisten Goh Mochizuki).
Die 33 Mitreisenden erlebten außerdem eine Fülle touristischer Highlights und unvergessliche Begegnungen mit den japanischen Gastgebern. Die Tour verlief reibungslos.
Reisebericht von Nicole Forse und Silke Grabowski-Kirst
Bilder von den Konzerten
Eine Sammlung von Gruppenbildern
Eine Auswahl der Privatbilder von Volker
Eine Auswahl der Privatbilder von Silke
Eine Auswahl der Privatbilder von Doro
Eine Auswahl der Privatbilder von Markus
Eine Auswahl der Privatbilder von Robert
2007
- Jahresabschlusskonzert im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel
Ehrung von Reiner Stutz (20 Jahre Leiter des SZO)
Download Bericht über die Ehrung von Reiner Stutz (E.Mertes) - Workshop mit Warcel Wengler 5.-7.10.2007
Download Flyer zum Abschlusskonzert
2006
- Konzert in Lebach
- gemeinsames Probenwochende mit SZO-Ehemaligen in der Landesakademie Ottweiler
Download Bericht von Reiner Stutz - Eurofestival der Zupfmusik in Bamberg, Mai 2006
Download Bericht von Martina Hümbert - Auftritt beim Kulturmeilenfest in der Hochschule für Musik Saar
- Wettbewerb für Auswahlorchester in Trossingen
2004
50 Jahre SZO
Brillantes Jubiläumskonzert des SZO am 06.11.2004 im Saarbrücker Schloss
Vor 50 Jahren hätte kein Rezensent der Mandolinenmusik eine Entwicklung und Entfaltung auf künstlerischem Niveau zugetraut, keiner hätte 1954 dem überwiegend aus Dirigenten der saarländischen Mitgliedsvereine zusammengesetzten ersten Verbandsorchesters die Prognose gestellt, über Jahrzehnte erfolgreich zu wirken und einen führenden Platz in der Kulturland des Landes einzunehmen. Niemand konnte die literarische Entwicklung vom pseudo-romantischen Unterhaltungsstil in die Gefilde ernstzunehmender, gültiger, zeitgenössischer Musik vorhersagen. Das Saarländische Zupforchester hat Erfolgsgeschichte geschrieben und eine mehr als positive Bilanz aufzuweisen. Das halbe Jahrhundert ist erreicht. Grund zum Feiern !! Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum 50-jährigen Bestehen und Wirken des SZO’s war die als Jubiläumskonzert angekündigte Präsentation dieses saarländischen Elitezupforchesters. Der künstlerische Leiter, Reiner Stutz, der auch durch das Programm führte, erläuterte das Programmmotto: Von allen vormalige Dirigenten dieses Orchesters, die auch alle Komponisten waren, sollte ein repräsentatives Werk aufgeführt werden. Der in jeder Beziehung optimale Schlosssaal verlieh der gelungenen Aufführung das angemessen, festliche Ambiente.
Nach den Grußworten des BZVS-Präsidenten Thomas Kronenberger wurde das Programm mit einem konventionellen Werk von Hans Schmitt eröffnet. Hans Schmitt, ein verdienstvoller Pionier der saarländischen Mandolinenmusik hatte 1954 das erste Lehrgangsorchester zum Bundesorchester weiterentwickelte, aus dem das SZO hervorging. Die exzellente Wiedergabe seiner romantisch-folkloristischen “Ungarischen Skizzen” begeisterte nicht nur den anwesenden Komponisten. Mit Heinrich Konietzny´s “So-na-Allochroisch” ging es – mit Oboe und Schlagwerk angereichert – in die zeitgenössische Avantgarde. Die lautmalerische Peking-Nachtigall, repräsentiert in der Solo-Oboe, von V. Kaliunas virtuos gespielt, brillierte über einem spektakulär kolorierten Klangteppich, den der Perkussionist Th. Gärtner und das Orchester effektreich webten.
Von Siegfried Behrend, dessen zeitgeschichtliches Wirken von R.Stutz hervorgehoben wurde, hätte man hunderte Werke aufführen können. Als er das Orchester 1960 neu formierte und zu einem hochkarätigen Ensemble formte, lag sein kompositorischer Schwerpunkt auf der Einrichtung geeigneter Barockmusiken. Auf seinen Tourneen durch die ganze Welt, die er damals als Ausnahmegitarrist unternahm, ließ er sich inspirieren, internationale folkloristische Werke für Zupforchester zu arrangieren. Darüber hinaus gilt er als Protagonist der Avantgarde und der Experimetell-Graphischen Musizierpraxis mit Zupfinstrumenten. Stellvertretend für sein frühes Wirken wurde eine Vivaldi-Adaption gewählt: das Concerto in D-Dur für Sologitarre und ZO. Dieses sehr populäre Werk wurde von dem jugendlichen Matthias Nicola ausgezeichnet interpretiert und vom Orchester sensibel begleitet.
Von Konrad Wölki, einem der führenden Zupfmusikexperten und Volksmusikpädagogen des 20. Jahrhunderts, erklang eine gemäßigt moderne Spielmusik mit dem Titel “Wechselspiele”.
Der anwesende Komponist Helmut Fackler bedankte sich für die vorzügliche Wiedergabe seines “Divertimento”, eine quasi cineastische Musik, mit lyrischen, motorischen und tänzerisch-burlesken Episoden.
Der nachfolgende Programmtitel, “Verwandlungen” von Reiner Stutz, war schwere Kost für Spieler und Zuhörer. Die kompositorische Idee ist die Verfremdung des motivischen Materials und der eingewebten Zitate. Die Realisierung dieser orchestralen Metamorphosen von sehr hohem Schwierigkeitsgrad wurde meisterhaft gelöst.
Aufsehenderregend war die Präsentation des “Konzertes für Cembalo und ZO” mit dem 16-jährigen Tobias Rößler als Solisten, mit dem das offizielle Programm abschloss. Das 20-minütige vitale Werk ist eine Art klanglicher Zeitreise von Bach bis Schönberg. Das Publikum forderte nach dieser souveränen Darbietung vom Solisten eine Zugabe, die er mit jugendlichem Charme bravourös meisterte. Mit zwei Zugaben konnte das SZO auch noch Folkloristischunterhaltsames aus Behrends Feder darbieten. Bei diesen Piècen hätte allerdings eine Prise spontaner Spielfreude und “Augenzwinkern” den persiflierenden Charakter der Kompositionen verdeutlichen können.
Resümee: Ein alles in allem repräsentatives, interessantes Konzert; ein gelungener Abend; eine Zupfmusikpräsentation auf höchstem Niveau. Das Jubiläumsorchester zeigte sich an diesem Abend in exzellenter Form und meisterte die hohen technischen und musikalischen Anforderungen der Werke mit Akkuratesse, Verve und differenzierter Ausdrucksvielfalt. Herzlichen Glückwunsch dem Dirigenten und dem Orchester für diese vollendete Leistung und weiter so ins nächste halbe Jahrhundert.
(Ein Bericht von Edwin Mertes)
Saitenzauber auf höchstem Niveau (50 Jahre SZO Saarbrücker Schloss)
– Kritik SZ vom 09.11.2004 –