Projekte 2018

Bad Homburg – Gitarrenensemble des SZO bei den Tagen der Chor- und Orchestermusik

Einmal im Jahr, immer drei Wochen vor Ostern, veranstalten BDC und BDO, die Dachverbände der Chöre und Orchester in Deutschland, ein Gipfeltreffen des Amateurmusizierens. Anlass der Veranstaltung ist die Verleihung der Zelter- bzw. Pro Musica-Plaketten durch den Bundespräsidenten. In diesem Jahr war Bad Homburg der Festivalort. Über 1.000 Mitwirkende in 45 Ensembles brachten die Stadt vom 9.-11. März zum Klingen.

Das Gitarrenensemble des SZO (Leitung: Reiner Stutz) war eingeladen, am 10. März bei den diesjährigen Tagen der Chor- und Orchestermusik zu spielen. Ihren ersten Auftritt hatten die Gitarristen in der Erlöserkirche. Gemeinsam mit dem Bläserkreis in Hessen und Nassau, Mitgliedern des Bachchors der Erlöserkirche und den Limburger Domsingknaben umrahmten sie am Samstagnachmittag einen ökumenischen Festgottesdienst musikalisch.

Einen ganz besonderen Reiz hatte die „Nacht der Musik“. Zwischen 19 und 23 Uhr gab es jeweils 30-minütige Auftritte der teilnehmenden Ensembles an elf verschiedenen Spielorten in der Innenstadt gleichzeitig – über 40 Kurzkonzerte insgesamt. In diesem Rahmen spielte das Gitarrenensemble des SZO in der Stadtbibliothek, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Besucher wurden von den Gitarristen des SZO auf eine Reise Richtung Süden mitgenommen, wobei verschiedene Jahrhunderte durchquert wurden. Die Reise begann in der irischen Region „Connemara“ mit einer traditionellen irischen Suite von Bruno Szordikowski. Die nächste Station führte mit dem bekannten und vielfach bearbeiteten “Canon” von Johann Pachelbel ins Deutschland des Barockzeitalters. Boccherinis “Introduction et Fandango” entführte die begeisterten Zuhörer nach Spanien. Die musikalische Reise endete in Afrika mit “Kalimba” von Jürg Kindl.

Nach einer kurzen Verschnaufpause machte sich das Gitarrenensemble auf den Weg zum nächsten Auftrittsort, wo diese Reise von vorne beginnen sollte. Dort erwartete die Zupfer ein nächtlicher Open-Air-Auftritt im Außenbereich der Louisen Arkaden. Bei Temperaturen nicht weit über dem Gefrierpunkt und leichtem Nieselregen war dieses Abschlusskonzert nochmal eine wirkliche Herausforderung für Instrumente und zarte Gitarristenhände. Doch die Musiker des SZO ließen sich davon nicht abschrecken und meisterten auch ihren dritten und letzten Auftritt mit Bravour.

Alle Konzertbesucher waren im Anschluss eingeladen, den Abend im Lichthof des Humboldt-Gymnasiums gemeinsam ausklingen zu lassen. Nach einer recht kurzen Nacht durften die Mitglieder des Gitarrenensembles am nächsten Vormittag als Zuschauer am großen Festakt im Landgraf-Friedrich-Saal teilnehmen, wo der Bundespräsident die Zelter- und Pro Musica-Plaketten verlieh.

Gitarrenensemble in der Erlöserkirche Gitarrenensemble in der Stadtbibliothek Festakt mit Bundespräsident Steinmeier

Fotos: Thomas Kronenberger

 

100 Jahre Leo Clambour – Ein Festakt mit dem Saarländischen Zupforchester

Im letzten Jahr wäre Leo Clambour – eine Ikone der Zupfmusik – 100 Jahre alt geworden. Er war lange Jahre Präsident des Bundes für Zupf- und Volksmusik Saar. Durch seine Tätigkeit beim Saarländischen Rundfunk und sein Engagement wurden Größen wie Heinrich Konietzny, Siegfried Behrend, Takashi Ochi und Marcel Wengler für den Verband gewonnen. Ohne Leo Clambour hätte der BZVS seinen heutigen hohen Stellenwert nicht erreicht.

Zu seinem 100. Geburtstag veranstaltete der BZVS am 18. März eine Matinee im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks, bei der auch die Leo-Clambour-Medaille für herausragende Leistungen im Bereich der Zupf- und Volksmusik verliehen wurde. Für besondere Verdienste und langjähriges Engagement ausgezeichnet wurden: der Saarländische Rundfunk, Herr Winfried Mutschler, Frau Monika Reiter und Herr Bernhard Fromkorth.

Das Saarländische Zupforchester gestaltete den Festakt zu Ehren eines seiner Gründungsväter musikalisch. Auf dem Programm standen großenteils Kompositionen von Zeitgenossen Leo Clambours. So eröffnete das SZO die Matinee mit Siegfried Behrends Bearbeitung des „Konzerts für Gitarre und Zupforchester in D-Dur“ von Antonio Vivaldi (Solist: Tim Beuren). Es folgten „Canzona und Fantasia“ – zwei Sätze in Anlehnung an eine Lautensuite – aus der Feder des ehemaligen SZO-Dirigenten Marcel Wengler. Auch das Gitarrenensemble des SZO war wieder zu hören. Es präsentierte „Kalimba“ von Jürg Kindl und „Introduction et Fandango“ von Luigi Boccherini. Der Historie des SZO entsprechend ging es im Programm des Gesamtorchesters weiter mit Werken des ehemaligen Dirigenten Helmut Fackler („Konzert für Saxofon und Zupforchester“, Solist: Michael Bick) und des aktuellen Orchesterleiters Reiner Stutz („Tango Suite“). Und auch heute gibt es noch junge, talentierte Musiker, die eigens für das Saarländische Zupforchester komponieren. So widmete Andreas Lorson dem Orchester die „Fantasie Nr. 2“, welche nach der Uraufführung im letzten Jahr nun wieder der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Den Abschluss bildeten die „Impressioni d’Oriente“ von Amadeo Amadei, ein imposantes Werk aus dem aktuellen Repertoire des SZO.

Im Anschluss an den Festakt lud der BZVS alle Gäste ins Foyer des Großen Sendesaales ein, wo bei Sekt und „Häppchen“ noch weiter gefeiert und in Erinnerungen geschwelgt werden konnte.

SZO mit Solist Tim Beuren SZO mit Solist Michael Bick Preisträger der Leo-Clambour-Medaille und BZVS-Präsident Dr. Marcel Wirtz

Fotos: Thomas Kronenberger